Thomas Buomberger
Raubkunst: Zur Rolle der Schweiz im Handel mit NS-Raubkunstwerken
Referat von Dr. Thomas Buomberger, Historiker und Publizist, Winterthur
Dienstag, 22. November 2016, 19:30 Uhr, Hotel Freienhof, Thun
Eintritt frei, Kollekte
Während des Zweiten Weltkriegs führten die Deutschen in den besetzen Ländern einen in der Geschichte einmaligen Raubzug nach Kulturgütern durch. Ein Teil dieser Kunstwerke wurde auf dem internationalen Kunstmarkt veräussert. Die Schweiz war eine Drehscheibe dieses Marktes mit illegalen Kunstwerken. Während Jahrzehnten waren diese gestohlenen und verschollenen Kunstwerke kein Thema. Mit der auch von der Schweiz unterzeichneten Erklärung von Washington 1998 erhielten die internationalen Bemühungen um Aufklärung und Rückgabe Auftrieb. Doch noch immer sind Zehntausende von Werken verschollen.
Der international stark beachtete Fall Gurlitt verlieh den Bemühungen, die Herkunft von Werken in Museen und anderen Sammlungen zu klären, weiteren Schub. Der Historiker Thomas Buomberger zeigt in einem fürs Schweizer Fernsehen realisierten Dokumentarfilm, wie die Drehscheibe Schweiz während des Krieges beim Handel mit Raubkunst funktioniert hat und welches die wichtigsten Akteure waren. Anschliessend an den Film wird er aktuelle Entwicklungen vertiefen und den Fall Gurlitt in den Kontext von Raubkunst stellen.
Dieser Anlass findet in Zusammenarbeit mit der Kunstgesellschaft Thun statt.