André Blattmann

Gegenwart und Zukunft der Schweizer Armee

Referat von Korpskommandant André Blattmann, Chef der Armee

Donnerstag, 7. April 2011, 20:00 Uhr, Hotel Freienhof, Thun

Eintritt frei, Kollekte

Früher war die Schweizer Armee eine heilige Kuh, an der jegliche Kritik einer Gotteslästerung gleichkam. Die Zeiten haben sich drastisch geändert: Die Armee steht seit geraumer Zeit von Links bis Rechts unter politischem Dauerbeschuss. Kritisiert werden dabei insbesondere die zu hohen Personalbestände, der desolate Zustand von Material und Gebäuden, die mangelnde Motivation und Einsatzbereitschaft der Truppen, die allgemeine Wehrpflicht, die Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von geeigneten Kadern, die fehlenden Aufgaben des Militärs, die miese Stimmung im Berufspersonal, die Beschaffung von neuen Kampfflugzeugen oder der umstrittene Auslandeinsatz im Kosovo.

Korpskommandant André Blattmann, seit gut zwei Jahren Chef der Armee, hat gelernt mit dieser medialen und politischen Dauerkritik souverän umzugehen. In seinem Referat vor der Staatsbürgerlichen Gesellschaft Thun wird der 55-jährige Berufsmilitär aus dem Kanton Zürich im Detail auf die Gegenwart und die Zukunft der Schweizer Armee eingehen, welche sich so schlecht nicht darstellt. Als Chef der Armee ist Korpskommandant André Blattmann verantwortlich für die Entwicklung und Führung der gesamten Armee. „Menschen, Mittel und klare politi-sche Vorgaben bilden das Fundament der Armee“, lautet das Führungsmotto des höchsten Soldaten der Schweiz. Als Nachfolger des zuerst gefeierten und dann im Zuge eines privaten Skandals entlassenen Roland Nefs hat Blattmann als Armeechef ein schweres Erbe angetreten. Aufgrund seines überzeugenden, durchaus auch volksnahen Auftretens hat der ehemalige Banker und Betriebsökonom rasch den Draht zur Truppe und zur Bevölkerung gefunden und so das verloren gegangene Vertrauen in die Institution Armee wiederhergestellt.