Thomas Straubhaar

Europäische Wirtschafts- und Währungsunion in der Krise – und was bedeutet das für die Schweiz?

Referat von Prof. Dr. Thomas Straubhaar, Direktor Hamburgisches WeltWirtschaftsinstitut

Mittwoch, 5. Februar 2014, 20.00 Uhr, Hotel Krone, Thun

Eintritt frei, Kollekte

Kaum ein Thema bewegt Europa derzeit so stark wie die seit nunmehr über fünf Jahren anhaltende Krise in der Wirtschafts- und Währungsunion. Grund genug für die Staatsbürgerliche Gesellschaft Thun-Oberland einen der bekanntesten Wirtschaftsexperten des deutschen Sprachraumes zu einem Referat einzuladen: Der gebürtige Berner Oberländer Thomas Straubhaar, der seit über 20 Jahren in Hamburg lehrt, ist bekannt für seine pointierten und auch für Laien verständlichen Ausführungen zu aktuellen wirtschaftspolitischen und ökonomischen Themen.

Thomas Straubhaar

In seinem Referat wird er im Rahmen einer Ursachenforschung darauf hinweisen, dass die Einführung des Euro im Jahr 1999 die Schuldzinsen für die südlichen Euro-Länder massiv gesenkt habe. Dieses „billige Geld“ habe in der Folge zu einer immensen Verschuldung dieser Staaten geführt, die Lohnkosten nach oben gedrückt und künstliche Blasen erzeugt. Als Wege aus der anhaltenden Krise schlägt der überzeugte Europäer Straubhaar jedoch nicht die Abschaffung des Euro oder gar der EU vor. Vielmehr habe eine gemeinsame europäische Währung, so Straubhaar, trotz aller Nachteile zahlreiche Vorteile. Zum Beispiel liessen sich so die Preise zwischenstaatlich besser vergleichen und die europäischen Handelsbeziehungen würden durch den Euro erleichtert. Auch bilde der Euro-Raum ein wichtiges weltpolitisches Gegengewicht zu den beiden Wirtschaftsgrossmächten USA und China. Als Sofortmassnahme zur Rettung der Euro-Zone schlägt der Wirtschaftsprofessor und Direktor des „Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut“ (HWWI) eine Gesundschrumpfung des Bankensektors, die Bildung einer europäischen Bankenunion sowie die Stärkung der EU-Fiskalunion vor. Zudem müsse im Extremfall eine geordnete Staateninsolvenz angeordnet werden können. Für die Schweiz sieht der Thomas Straubhaar durch die Festlegung der Euro-Untergrenze der Nationalbank das Ende der eigenen Geldpolitik: Es gelte seither das Prinzip „mitgegangen, mitgefangen“.