Kunstmuseum Thun

Besuch Kunstmuseum Thun

Führung durch die Ausstellung "This is a women's world"

Dienstag, 30. Oktober 2012, 17:15 Uhr (Besammlung vor dem Haupteingang)

Geschlossener Anlass für Mitglieder, Anmeldung erfolderlich, Eintritt Fr. 10.-

Seit 2001 verleiht die Stiftung Frauenkunstpreis einen mit 10'000 Franken dotierten Preis an Künstlerinnen mit Werkplatz im Kanton Bern, oder mit Ausnahmen in den umliegenden Kantonen, als Auszeichnung für ihr Gesamtwerk. In der Ausstellung anlässlich des 10-Jahr-Jubiläums der Stiftung Frauenkunstpreis im Kunstmuseum Thun stellen die Preisträgerin 2012 Olivia Notaro sowie alle ehemaligen Preisträgerinnen – Angela Zwahlen (2001), Klodin Erb (2002), Katrin Hotz (Fischbau 2003), Adela Picón (2004), Béatrice Gysin (2005), Eva Baumann (2006), Sylvia Hostettler (2007), Mingjun Luo (2008) und Barbara Meyer Cesta (2009) – aktuelle Werke aus. Parallel dazu ist eine Auswahl an Frauenbildnissen aus der Sammlung des Kunstmuseum Thun von Klara Borter, Marguerite Frey-Surbek, Helene Pflugshaupt, Trudy Schlatter und Ruth Stauffer zu sehen. Diese Präsentation würdigt die Leistung von Frauen, die Anfang des 20. Jahrhunderts in einer männlich dominierten Kunstszene für ihre Anerkennung als Künstlerin kämpfen mussten. Die Ausstellung legt ein besonderes Augenmerk auf das Werk von Künstlerinnen und auf ihren veränderten gesellschaftlichen Status.

It's a woman's world

Die Jubiläumsausstellung zeigt die Vielfalt an unterschiedlichen Techniken wie Malerei, Fotografie, Video, Installation oder Zeichnung aber auch von Stilen und Themen der Künstlerinnen. So kann man in der Ausstellung geheimen Lesezirkeln und einer Verfolgungsjagd in der Wüste beiwohnen, Innenräume betreten, dem Wechsel der Jahreszeiten zuschauen, an Bergseen verweilen oder Spinnweben und glitzernder Schmuck bestaunen. Die diesjährige Preisträgerin Olivia Notaro entwickelt das gefundene Damenporträt Present #3 (2012) während der Ausstellung weiter: Von bestehenden Bildnissen aus der Sammlung des Kunstmuseum Thun kopiert sie Halsketten, Ohrringe, Broschen oder Zierknöpfe und fügt diese malerisch in das Porträt ein. Eine Akkumulation von Schmuck aus verschiedenen Epochen und Kontexten wird so dieser Frau geschenkt, wobei Olivia Notaros Vorgehensweise nicht nur konzeptionell zu verstehen ist. Ebenso zentral ist die Ausführung – Material, Pinselduktus und Farbauftrag sind genauestens auf die Originalvorlage abgestimmt. Die Künstlerin wendet die traditionelle Technik mit ihren malerischen Eingriffen in einem sehr zeitgenössischen Sinn an.

Im Projektraum enter sind aktuelle Werke der diesjährigen Nominierten des Frauenkunstpreises Salomé Bäumlin und Renée Magaña zu sehen.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit zahlreichen Abbildungen und Beiträgen von Barbara Berger, wissenschaftliche Assistentin Kunstmuseum Thun; Helen Hirsch, Direktorin Kunstmuseum Thun; Dr. Matthias Jungck, Stifter Frauenkunstpreis und Marianne Pitzen, Gründerin und Direktorin Frauenmuseum Bonn, um den Preis und die damit verbundenen Themen wie Frauenförderung, Genderfragen oder Gleichstellungsziele auch in einem grösseren, internationalen Kontext zu verorten.