Hans-Ulrich Jost

Fliegertraum, Fliegertrauma: Das Drama um die Kampfflugzeugbeschaffungen

der Schweizer Armee aus historischer Sicht

Referat von Prof. Dr. Hans-Ulrich Jost

Dienstag, 22. Januar 2013, 20:00 Uhr, Hotel Freienhof, Thun

Eintritt frei, Kollekte

Der zeitkritische Geschichtsprofessor und ehemalige Militärpilot Hans-Ulrich Jost referiert auf Einladung der Staatsbürgerlichen Gesellschaft Thun-Oberland unter dem Titel „Fliegertraum, Fliegertrauma“ über die Jetbeschaffungen der Schweizer Armee aus historischer Sicht.

Gripen

Wenn eine Person dazu berufen ist, sich zu den Kampfjetbeschaffungen der Schweizer Armee fachlich fundiert zu äussern, dann der Bieler Hans-Ulrich Jost, emeritierter Geschichtsprofessor an der Universität Lausanne. Jost absolvierte nämlich in jungen Jahren als Militärpilot selbst rund 1‘600 Diensttage in der Schweizer Luftwaffe und weiss somit nicht nur aus der Theorie, sondern auch aus eigener Praxis, wovon er spricht. Heute gilt er als einer der profiliertesten und bekanntesten Historiker der Schweiz, der sich insbesondere mit seiner kritischen Haltung gegenüber der Politik der Schweiz im Zweiten Weltkrieg einen Namen geschaffen hat.

Jost wird in seinem Referat bei der Staatsbürgerlichen Gesellschaft Thun einen historischen Bogen spannen von den Anfängen der Schweizer Luftwaffe vor genau 100 Jahren, über die erste grosse Flugzeugbeschaffung in den 1930er-Jahren, zum skandalösen Mirage-Kauf im Jahr 1961 und der Volksabstimmung über den umstrittenen F/A-18 anno 1993 bis hin zu den aktuellen politischen Diskussionen um den Gripen-Kampfjet, welcher den vor 40 Jahren beschafften, völlig veralteten Tiger ersetzen soll. Laut Hans-Ulrich Jost sind die Jet-Beschaffungen historisch betrachtet zu „populär-eidgenössischen Dramen“ geworden, welche die Öffentlichkeit teils über Jahre hinweg in Atem halten.